Schule, aber sicher – so gelingt der Neustart ins Corona-Schuljahr

Seit dem 13. März hatte die Landesregierung Gelegenheit, alternative Ideen für den Schulstart zu entwickeln. Doch leider heißt es: Fehlanzeige.

Unter diesen Umständen ist die Maskenpflicht – zumindest in den ersten Wochen – leider notwendig geworden. Und doch ist sie nur ein Hilfsmittel und ersetzt bei Weitem keine umfassenden Maßnahmen. Meine Kinder starten neu auf der weiterführenden Schule mit unbekannten Klassenkameradinnen und -kameraden. Die Mitschülerinnen und Mitschüler, die sie in den nächsten Jahren begleiten, möchten sie natürlich gerne kennenlernen. Mit einer Maske, die das halbe Gesicht bedeckt, ist das schwierig. Ich möchte nicht mit ihnen tauschen. Für einen sicheren Neustart in der Schule muss mehr passieren! Dafür ist es noch nicht zu spät, die Landesregierung muss nur wollen.

Unsere Ideen für einen Neustart ins Corona-Schuljahr


Los geht es schon auf dem Weg zur Schule: In vollen öffentlichen Verkehrsmitteln wird ein ausreichender Abstand zur Herausforderung. Auch der Bundeselternrat weist auf diese Gefahren hin. Unser Konzept sieht daher vor, die Schulöffnungszeiten zu staffeln, um die Schulwege zu entzerren. Hierfür muss es klare Vorgaben von Seiten des Landes geben!

Wie stellt sich die SPD-Landtagsfraktion den sicheren Neustart in der Schule vor?
Erfahren Sie mehr in diesem Handout.


Wir wollen außerdem weniger Betrieb auf den Schulhöfen – mit Kurzstunden und einer Streckung des Schulbetriebs bis in den späten Nachmittag, um zeitversetzte Schichten zu ermöglichen. Bis zu den Herbstferien können Lerneinheiten ins Freie verlegt werden, und die Kooperation mit außerschulischen Lernorten wie Museen und Volkshochschulen bietet die Chance, das dortige Personal einzubinden. So können kleinere Lerngruppen ermöglicht werden. Wir als SPD-Landtagsfraktion fordern darüber hinaus gleichbleibende Gruppen anstatt einer fächerübergreifenden Durchmischung. Nur so können wir sicherstellen, dass die Kontakte innerhalb der Schülerschaft möglichst gering bleiben.

Trotz aller Ansätze zur Verringerung der Ansteckungsgefahr bedarf es auch einer umfassenden Teststrategie: Nicht nur das Lehrpersonal sollte regelmäßig getestet werden, dies gilt auch für die Schülerinnen und Schüler.

Mehr Flexibilität erfordert mehr Personal


Klar ist: Eine Staffelung des Schulbetriebs und kleinere Lerngruppen gehen mit einem höheren Personalbedarf einher. Hierfür könnten Teilzeitbeschäftigte für einen gewissen Zeitraum in Vollzeit arbeiten und Arbeitszeitkonten eingerichtet werden, die Lehrerinnen und Lehrer zum Beispiel für einen früheren Pensionseinstieg nutzen. Unser Konzept sieht außerdem vor, den Beschäftigten des Ganztags eine Erhöhung ihrer Stunden anzubieten, um sie auch vormittags einzusetzen. Ich kann mir zudem vorstellen, dass Studierende durch verlängerte Praktika einen wertvollen Beitrag zur Entzerrung leisten können.

Diese Ideen haben wir bereits vor Monaten formuliert. Aber die Landesregierung hat sich nicht im Ansatz konstruktiv damit auseinandergesetzt, geschweige denn auch nur einen Vorschlag davon umgesetzt. Es ist noch nicht zu spät. Nun liegt es an der Landesregierung, dass das Schuljahr nicht völlig planlos abläuft. Frau Gebauer – übernehmen Sie!

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