Am heutigen Dienstag, dem 03.05.2022, wurde die Studie „Ich pflege wieder, wenn…“ veröffentlicht. Diese zeigt, dass es ausreichend Pflegefachkräfte gibt, diese aber wegen der schlechten Arbeitsbedingungen nicht in den Beruf zurückkehren. Die Studie der Arbeitskammer Bremen, des Instituts Arbeit und Technik Gelsenkirchen und der Arbeitskammer des Saarlands geht von 300.000 Mitarbeitenden bundesweit aus, die zurückkämen, wenn die Bedingungen stimmen würden. Hierzu erklärt Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

“Die Studie zeigt, dass es dringend notwendig ist, endlich für attraktive Arbeitsbedingungen in der Pflege zu sorgen. Die CDU-geführte Landesregierung hat es in NRW verpasst, die richtigen Anreize für die Arbeit im Gesundheitswesen zu schaffen. Deshalb steckt NRW mitten im Fachkräftemangel in der Pflege. Ohne deutliche Veränderungen ist keine Besserung in Sicht.

Neben einer besseren Bezahlung braucht es familienfreundlichere Arbeitszeiten. Zudem ist eine Personalbemessung notwendig, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert. Das entlastet die Beschäftigten effektiv. Ebenso braucht es bessere Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Entsprechende Maßnahmen hat die SPD-Fraktion in den vergangenen Jahren immer wieder im Landtag eingebracht. Die Landesregierung hat grundsätzliche Verbesserungen schlicht verpasst. Umso verständlicher ist der Ärger der Beschäftigten.

Erst gestern haben sich die Mitarbeitenden der Unikliniken mit breiter Mehrheit über eine Urabstimmung für Warnstreiks ausgesprochen. Grund dafür ist der gescheiterte Versuch, über Tarifverhandlungen die Situation der Pflegerinnen und Pfleger zu verbessern. Auf die monatelang im Raum stehenden Forderungen der Gewerkschaft ver.di sind die Arbeitgeber und die Landesregierung nicht eingegangen. Ein verschärfter Arbeitskampf ist unausweichlich.

Denn die Landesregierung stiehlt sich gerade aus der Verantwortung. Anstatt den Prozess der Tarifverhandlungen endlich anzustoßen und zu einem Kompromiss zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten hinzuführen, überbieten sich der Gesundheits- und der Finanzminister im Nichtstun. Das haben die Beschäftigten an den Unikliniken nicht verdient. Wenn es so weitergeht, scheiden im schlimmsten Fall noch mehr Menschen aus dem Gesundheitswesen aus.”