Zu der Ankündigung über die zusätzlichen 1,5 Millionen Euro im Rahmen des Nachtragshaushaltes erklärt, Anja Butschkau, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Arbeit von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen ist systemrelevant und bedarf finanzieller Unterstützung. Wir haben in den vergangenen Wochen immer wieder auf die angespannte Situation in den Frauenhilfestrukturen hingewiesen und waren über die Verharmlosungen seitens der Landesregierung erstaunt. Daher begrüßen wir die angekündigte, seit langem geforderte, Aufstockung der Finanzmittel in diesem Bereich. Diese Mittel müssen jetzt zügig, flexibel und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig muss in solchen Krisensituationen auch gewährleistet sein, dass die Finanzhilfen entsprechend der Notlage angepasst werden.

Trotz der finanziellen Aufstockung beharrt die Landesregierung weiterhin auf die strikte Interpretation der Zahlen zu den Polizeieinsätzen.

Es wäre aber besser, die Warnung von Expertinnen und Experten vor dem Anstieg der häuslichen Gewalt in Krisensituationen ernst zu nehmen. Laut Angaben des Bundesfamilienministeriums hat die Nachfrage nach Beratung beim bundesweiten Hilfetelefon ,Gewalt gegen Frauen‘ in den vergangenen Wochen zugenommen. Allein in der vergangenen Woche sei eine Steigerung von 17,5 Prozent im Vergleich zu den Wochen zuvor zu vermelden. Das zeigt: Die aktuelle Datenlage dazu ist nicht besonders aussagekräftig. Daher appellieren wir weiterhin an die Landesregierung, auch hinter die reinen Zahlen zu schauen und die Zugänge, wie Frauen erreicht werden können, auf ihre Wirksamkeit hin, zu überprüfen.“