In Iserlohn wurden in der Neujahrsnacht 30 Grabstellen auf dem muslimischen Friedhof geschändet. Die Täter haben dabei Grabsteine mit arabischer Schrift oder türkischen Insignien umgeworfen und zertrümmert sowie Grabfelder verwüstet. Die SPD-Fraktion im Landtag NRW hat dazu einen Bericht im Integrationsausschuss angefordert. Hierzu erklärt Ibrahim Yetim, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Nach den abartigen Taten in Iserlohn wollen wir wissen, was die Landesregierung für die Sicherheit muslimischer Friedhöfe tut. Dabei geht es auch darum, was die Landesregierung gegen Diskriminierung im Alltag unternimmt, die vor Grabschändung keinen Halt macht und Angehörige weiter demütigt.

Am vergangenen Samstag haben wir uns vor Ort ein Bild von dem Ausmaß der Zerstörungen gemacht und sind erschüttert über die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Verwüstung. Die Schändung der Gräber in Iserlohn hat die Wundern der Angehörigen nach ihren schweren Verlusten wieder aufgerissen und ist an Niedertracht nicht zu überbieten.

Wir beschäftigen uns oft mit der Frage, wann Integration abgeschlossen ist. Eine Antwort darauf ist gar nicht so einfach. In Iserlohn und überall anders in NRW entscheiden sich Menschen mit Migrationshintergrund dafür, sich hier begraben zu lassen. Das ist ein eindeutiger Beweis ihres Zugehörigkeitsgefühls zu ihren Städten, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland. Wer Integration als einen alles umfassenden Prozess verstehen will, muss auch dafür sorgen, dass Eingewanderte in Frieden ihre letzte Ruhe auf unseren Friedhöfen finden. Wer diesen Frieden stört, will nicht Teil unserer Gesellschaft sein. Die betroffenen Opfer sind aber Teil unserer Gesellschaft.“