Köln ist im Gaming-Fieber. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir Games“ zieht die Gamescom in dieser Woche bereits zum elften Mal hunderttausende Spielefans in die Domstadt. Zum Ausklang der diesjährigen Gamescom erklärt Alexander Vogt, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Nordrhein-Westfalen ist einer der umsatzstärksten Games-Standorte in Deutschland, etwa jeder fünfte deutsche Games-Entwickler und -Publisher hat hier seinen Sitz. Auch bei der Hochschulbildung im Gaming-Bereich nimmt NRW bundesweit die Spitzenposition ein und ist Standort für Gaming-Großveranstaltungen, wie die ESL One Cologne, den Deutschen Entwicklerpreis und allen voran die Gamescom.

Vor diesem Hintergrund ist es ein schlechtes Zeichen, dass der für Digitalisierung zuständige Bundesminister Andreas Scheuer auf der Gamescom keine Zusage gemacht hat, dass die Games-Förderung in Höhe von 50 Mio. Euro wieder in den Bundeshaushalt für 2020 aufgenommen wird. Offenbar hat die Games-Förderung in seinem Ministerium keine hohe Priorität. Vor allem für kleinere Entwicklerstudios aber, von denen viele in Nordrhein-Westfalen sitzen, sind die zusätzlichen Fördergelder des Bundes wichtig, um am Markt bestehen zu können.

Games sind ein zunehmender Wirtschaftsfaktor, gerade auch für NRW. Aber insbesondere aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen in den Bereichen Daten- und Verbraucherschutz oder Netzneutralität, beim Breitbandausbau oder hinsichtlich der Frage, wie wir vor allem jungen Menschen Medienkompetenz vermitteln können, ist die Politik gefragt. Zu all diesen Themenfeldern haben wir von Expertinnen und Experten der Branche auf der Gamescom guten Input erhalten. An Minister Scheuer ist dieser Input scheinbar vorbei gegangen.“