In der heutigen konstituierenden Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung hat Ministerin Dorothee Feller ihre ersten Schwerpunkte in der Schul- und Bildungspolitik in der 18. Wahlperiode vorgestellt. Hierzu erklärt Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Ministerpräsident Wüst hat den Lehrkräften im Land versprochen, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit alle Besoldungen an A13 anzupassen. Inzwischen sind die ersten 100 Tage seiner Amtszeit fast um – und passiert ist bisher nichts. Ministerin Feller hat in ihrem Eingangsstatement heute von einem Austausch mit dem Finanzminister gesprochen, um ‚die ersten Schritte zu gehen‘. Das ist eindeutig zu wenig. Ministerpräsident Wüst muss jetzt erklären, was aus seinem Versprechen von einer A13-Besoldung für alle Lehrkräfte innerhalb der ersten 100 Tagen geworden ist.

Für die Schulen in NRW ist der Lehrkräftemangel derzeit die größte Herausforderung. Leider hat Ministerin Feller heute keinen konkreten Fahrplan dazu vorgelegt, wie die Landesregierung innerhalb der nächsten Jahre die versprochenen 10.000 neuen Lehrkräfte in die Schulen bringen möchte. Stattdessen hat Ministerin Feller den Distanzunterricht als Lösung vorgeschlagen. Offenbar möchte die Schulministerin den Lehrkräftemangel bekämpfen, indem sie große Gruppen von Schüler*innen digital von einer Lehrkraft unterrichten lässt. Das klingt wie eine Passage aus einem dystopischen Roman – und nicht wie das Konzept einer modernen Schulpolitik. Unser Ziel muss es doch sein, dass die Schüler*innen menschliche Interaktion haben. Lernen ist eben nicht nur die Vermittlung von Inhalten. Genau deshalb muss Schule auch eine soziale und emotionale Dimension haben.

Schulministerin Feller bleibt in der heutigen Sitzung des Schulausschusses bei maßgeblichen Themen Antworten schuldig. Das betrifft insbesondere die Schließung des Niederrhein-Kollegs, die Web-Individualschule, die Gewährleistung des Rechtsanspruchs des Offenen Ganztags sowie ausreichend Plätze an Gesamtschulen. Für uns hat auch weiterhin der Elternwille bei der Schulwahl ihrer Kinder Priorität. Die Schulministerin hatte heute die Möglichkeit, für Klarheit zu sorgen. Wir werden Chancengleichheit weiterhin im Sinne der Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern in den Fokus rücken.“