Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat heute eine Studie zu den Arbeitsbedingungen an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Im Rahmen der Studie wurden  5.500 Beschäftigte in Wissenschaft und Technik/Verwaltung befragt. Zu den Studienergebnissen erklärt Dietmar Bell, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Ergebnisse der DGB-Studie unterstreichen, dass sich die Landesregierung endlich für bessere Arbeitsbedingungen an den Hochschulen einsetzen muss. Das betrifft zum Beispiel das Thema Befristungen. Mehr als 80 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Hochschulen sind befristet ¬– ihnen fehlt eine berufliche Perspektive. Die Landesregierung muss deshalb die vom Bund im Rahmen des Zukunftsvertrags „Studium und Lehre stärken“ zur Verfügung gestellten Mittel konsequent für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse einsetzen.

Bereits vor zwei Jahren hat eine Große Anfrage der SPD-Fraktion zutage gefördert, dass die Hochschulen bei den Themen Kinderbetreuung und Gesundheitsmanagement zu wenig tun. Die Hochschulbeschäftigten sehen hier dringenden Handlungsbedarf. Die Landesregierung blieb bis heute untätig.

Die Ergebnisse der Studie zeigen aber auch, wie wichtig Transparenz und gleiche Standards im Umgang der Hochschulen mit ihrem Personal sind. Der von der SPD auf den Weg gebrachte Rahmenkodex für Gute Arbeit war dafür unerlässlich. Der Kodex wurde zwar bundesweit gelobt und von anderen Ländern adaptiert, von der schwarz-gelben Landesregierung jedoch aus dem Hochschulgesetz getilgt.

Die Studie ist auch eine Mahnung an die Landesregierung, dass Hochschul- und Wissenschaftspolitik aus mehr besteht als warmen Worten. Mit dieser Haltung fällt NRW im Wettbewerb um die besten Köpfe zurück. Moderne und zeitgemäße Wissenschaftspolitik sieht anders aus.“