Mehr als 65 Prozent des wissenschaftlichen Personals an nordrhein-westfälischen Hochschulen haben einen befristeten Arbeitsvertrag. Ministerin Pfeifer-Poensgen verweigert eine Kommentierung der Arbeit von Bundesministerin Anja Karliczek. Die SPD-Fraktion im Landtag NRW bringt diese Woche einen Antrag mit dem Titel „Vom Wissenschaftszeitvertragsgesetz zum ‚Gesetz für Gute Arbeit in der Wissenschaft‘“ ins Plenum ein. Hierzu erklärt Dietmar Bell, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Beschäftigten an den Hochschulen in NRW und ganz Deutschland brauchen jetzt ein Signal, dass sich etwas bewegt in Berlin. Die Arbeitsbedingungen sind für ca. zwei Drittel des wissenschaftlichen Personals nicht mehr hinnehmbar. Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz verhindert Familiengründungen genauso wie eine Karriereplanung und dadurch auch gute Lehre.

Wir setzen uns für ein Gesetz ein, das Gute Arbeit in der Wissenschaft ermöglicht. Wir wollen wissenschaftliche Karrieren planbar machen. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen an Hochschulen müssen familienfreundlich und zukunftsorientiert gestaltet werden. Studierende haben außerdem das Recht auf eine hervorragende Lehre. Die wiederrum bedarf erfahrenem Personal, das auch gut ausgebildet wird. Forschung und Lehre an deutschen Hochschulen dürfen nicht länger durch prekäre Arbeitsbedingungen geprägt sein.

Nordrhein-Westfalen ist der bedeutendste und größte Wissenschaftsstandort in Deutschland. Daher muss das Land auch besondere Verantwortung für diesen Bereich übernehmen. Wir erwarten hier endlich Bewegung seitens der CDU. Unsere Forderungen hierzu haben wir explizit und sehr deutlich formuliert.“