Die Schließungen von mehr als 50 Warenhäusern des Konzerns Galeria Kaufhof treffen die Mitarbeiter*innen sehr hart. In NRW sind fast die Hälfte aller Standorte hierzulande betroffen. So viel wie in keinem anderen Bundesland. Von Seiten der NRW-Landesregierung hat es laut eigener Auskunft bisher jedoch keine Gespräche mit dem Unternehmen zur Rettung der Arbeitsplätze gegeben. Auch sind keinerlei Initiativen der Landesregierung bekannt, die zur Rettung der Standorte hätten beitragen können oder geeignet wären, die betroffenen Mitarbeiter*innen aufzufangen. Die SPD-Fraktion im Landtag NRW hat dazu heute eine Kleine Anfrage mit dem Titel „Kahlschlag bei Galeria Karstadt Kaufhof in NRW – wacht die Landesregierung jetzt auf?“ eingereicht. Damit will sie u.a. in Erfahrung bringen, welche Maßnahmen von Schwarz-Grün unternommen werden, um die von Kündigungen betroffenen Beschäftigten bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung zu unterstützen.

Hierzu erklären Lisa-Kristin Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende, und Lena Teschlade, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Lisa-Kristin Kapteinat:

„Es ist bezeichnend, wie stumm die Landesregierung gerade ist. Sie legt auf die betroffenen Arbeitsplätze offenbar keinen gesteigerten Wert. Das ist ein Schlag ins Gesicht all der Mitarbeiter*innen, die schon seit Jahren um ihre Anstellung bangen und bis zuletzt die Hoffnung nicht verloren haben. In NRW ist jeder zweite Standort von den Schließungen betroffen. Wir erwarten daher, dass die Landesregierung die Unterstützung der Beschäftigten endlich zur Priorität macht. Dazu gehört auch eine finanzielle Beteiligung an der bereits eingesetzten Transfergesellschaft.“

Lena Teschlade:

„Es sind vor allem Frauen, die von den Schließungen betroffen sind. Das liegt auch daran, dass es vor allem im Einzelhandel eine Vielzahl von Teilzeitbeschäftigungen gibt. Bei der bedarfsgerechten Vermittlung und Qualifizierung muss auch das in den Fokus genommen werden. Umso wichtiger ist es, dass die Landesregierung sich die jeweiligen Rahmenbedingungen der betroffenen Mitarbeiter*innen genau bewusst macht und darauf hinwirkt, passgenaue Angebote zu entwickeln. Gerade mit Blick auf die vielen unbesetzten Stellen im Öffentlichen Dienst liegt in der jetzigen Situation durchaus auch eine Chance. Es ist an der Landesregierung, diese für die Landesverwaltung jetzt klug zu nutzen – so wie es auch Kommunen für sich bereits erkannt haben.“