Heute hat Thyssenkrupp neue Details zu seinem milliardenschweren Großprojekt zur Herstellung von CO2-armem Stahl in Duisburg bekannt gegeben. Hierzu erklären Alexander Vogt, stellvertretender Vorsitzender, und Sarah Philipp, parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Alexander Vogt:

„Grüner Stahl funktioniert nur mit Wasserstoff. In Absichtserklärungen wird die Verfügbarkeit oft vorausgesetzt. Doch die Landesregierung muss mehr unternehmen, um den Wasserstoffhochlauf zu fördern und auch zu koordinieren. Thyssenkrupp ist ein Ankerabnehmer und erzeugt damit Nachfrage – aber die Projekte zur Leitungsinfrastruktur stocken in der Verwirklichung und reichen auch nicht aus. Hier ist die Landesregierung gefordert. Stahl- und Wasserstoff müssen wir dabei europäisch denken. Daher muss das Land auch in Brüssel Druck machen, um Wasserstoffprojekte schneller nach NRW zu bringen. Zudem haben küstennahe Bundesländer einen Wettbewerbsvorteil. Sie können grünen Wasserstoff durch Windkraft erzeugen. Was tut die Landesregierung, um mit diesen Bundesländern zu kooperieren?

Um grünen Stahl neben Duisburg auch in den anderen Stahlstandorten des Landes Realität werden zu lassen, ist eine Kraftanstrengung notwendig. Das Land muss einen Stahlgipfel einberufen, um die Bemühungen mit allen Akteuren zu koordinieren. Thyssenkrupp zeigt, was möglich ist. In diesem Geiste müssen weitere Projekte in NRW vorangetrieben werden.“

Sarah Philipp:

„Thyssenkrupps Anlage für grünen Stahl in Duisburg wird ein Leuchtturm für die Industrie in NRW. Mit Unterstützung von Bund und Land geht der Konzern eine nachhaltige Transformation an. Um Industrie und Arbeitsplätze im gesamten Bundesland zukunftsfähig zu machen, darf das Thyssenkrupp-Projekt nur der Anfang sein. Dieses Zusammenspiel aus privatwirtschaftlichem und staatlichem Engagement brauchen wir an weiteren Standorten. Die Landesregierung muss sich auch um weitere Infrastrukturen bei Stahl und Wasserstoff bemühen.

Zudem darf sich die Landesregierung nicht auf der Förderung technischer Ausstattung ausruhen. Das Land muss sich vielmehr dafür einsetzen, dass auch die künftigen Marktbedingungen für den Stahlstandort NRW stimmen.“