Vorstand und Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel haben am gestrigen Donnerstag grünes Licht für den Bau eines wasserstoffbasierten Hochofens in Duisburg gegeben. Dies steht laut Konzernangaben unter dem Vorbehalt einer Förderung durch die öffentliche Hand. Hierzu erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Thyssenkrupp und der Industriestandort NRW haben nun eine historische Chance. Mit den Plänen für einen wasserstoffbasierten Hochofen kann das Unternehmen einen wichtigen Schritt hin zur grünen Transformation machen. Thyssenkrupp Steel hat das Potenzial, ein europäischer Champion zu werden, der den Kontinent und die Welt mit klimaneutralem Stahl versorgen kann. Diesen Weg kann das Unternehmen nun einschlagen. Das ist eine gute Nachricht für die tausenden Beschäftigten.

Damit dieses Vorhaben gelingt, braucht es eine aktive Industriepolitik des Landes. Bislang steht die Regierung von Ministerpräsident Wüst aber nur am Spielfeldrand. Weder einen Stahlgipfel noch Investitionshilfen für neue Technologien hat sie auf den Weg gebracht. So geht das erste wasserstoffbetriebene Stahlwerk 2024 auch in Schweden und nicht in NRW in Betrieb.

Jetzt muss die Landesregierung aus ihrem industriepolitischen Tiefschlaf erwachen. Sie muss die Pläne von Thyssenkrupp möglich machen. An der öffentlichen Hand darf das Hochofen-Projekt nicht scheitern. Der Ministerpräsident muss eine klare Unterstützungszusage geben. Denn wenn die Landesregierung nichts beiträgt, spielt sie mit der Zukunft des Industriestandorts und vieler Beschäftigter.“