Nach einer aktuellen Meldung von IT.NRW ist die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im 1. Quartal 2021 um 43,7 Prozent gestiegen. Hierzu erklärt Inge Blask, verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die dramatischen Zahlen von IT.NRW zu den Privatinsolvenzen in NRW verdeutlichen die wachsende Verarmung vieler Menschen in NRW durch die Corona-Pandemie. Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung und fehlende Einnahmen haben viele Menschen in die Überschuldung getrieben.

Derzeit wird die Schuldnerberatung kommunal und als freiwillige Leistung organisiert. Das heißt: In Orten, in denen es keine freiwillige Schuldnerberatung gibt, haben die Menschen auch keine Beratungsmöglichkeit. Wir fordern daher eine flächendeckende und bedarfsgerechte Schuldnerberatung in jeder Kommune. Außerdem muss der Zugang zu der Beratung für alle Gruppen geöffnet werden. Es kann nicht sein, dass Selbstständige hierbei ausgeschlossen werden. Sie wurden durch die Pandemie oft wirtschaftlich besonders stark getroffen.

Die Landesregierung ignoriert dieses Problem jedoch hartnäckig und zeigt keine Initiative, um den betroffenen Menschen zu helfen. Dabei hat sie die Kompetenz, um die gesetzlichen Grundlagen für eine bedarfsgerechte Schuldnerberatung für alle zu schaffen. Dazu sollte auch die Zusammenlegung der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung gehören. So könnten personelle und organisatorische Kapazitäten gebündelt werden.“