In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen fand ein Fachgespräch zum Antrag der SPD-Fraktion „Kostenfreie Menstruationsartikel in öffentlichen Einrichtungen, so selbstverständlich wie Toilettenpapier – das Land muss diese sinnvolle Maßnahme fördern!“ (Drs. 18/629) statt. Hierzu erklärt Anja Butschkau, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Menstruation ist ein natürlicher Prozess und Voraussetzung für jedes menschliche Leben. Doch nicht selten führt die Menstruation zu struktureller Benachteiligung. Jede Frau kennt das Problem: Die Periode setzt ein, doch die Hygieneartikel fehlen. Das führt bei den Betroffenen oft zu Stresssituationen und beeinflusst den Alltag ebenso negativ wie den Arbeits-, Studien- und Schulablauf. Leider wird die Menstruation von vielen immer noch als Privatsache angesehen. Dabei wird übersehen, dass sie zu geschlechtsspezifischer Benachteiligung beiträgt.

Wir wollen Projekte unterstützen, die an Schulen, Hochschulen, in Vereinen und öffentlichen Einrichtungen kostenfrei Tampons und Binden zur Verfügung stellen. Das Fachgespräch im Landtag hat deutlich gezeigt: Auch die Sachverständigen halten ein Förderprogramm für kostenfreie Menstruationsartikel für sinnvoll. Sie unterstützen unsere Forderung nach einem Förderprogramm. Auch unsere Forderung nach einem Gesetz, das die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsartikeln in öffentlichen Gebäuden vorschreibt, fand bei den Sachverständigen Zustimmung.

Neben dem Zugang zu Hygieneartikeln gibt es noch eine zweite große Herausforderung: Menstruationsartikel sind teuer. Frauen geben jedes Jahr durchschnittlich etwa 500 Euro für Menstruationsartikel aus. Vor allem junge Frauen ohne Einkommen wie zum Beispiel Schülerinnen und Studierende, aber auch Sozialleistungsbezieherinnen sind von ‚Periodenarmut‘ betroffen. Wer sich nicht ausreichend viele Tampons und Binden leisten kann, steigt auf andere, weniger hygienische Hilfsmittel um oder tauscht sie seltener aus. Das gefährdet die Gesundheit der Betroffenen.

In NRW gibt es in verschiedenen Kommunen hervorragende Projekte und Initiativen: In Düsseldorf, Hamm oder an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gibt es bereits jetzt gute Initiativen, die sich auf den Weg gemacht haben. Das darf nur der Anfang sein. Am Ende müssen Menstruationsartikel in allen öffentlichen Gebäuden so selbstverständlich sein wie Toilettenpapier.“