Angesichts der Entscheidung, die Band Young Fathers wieder bei der Ruhrtriennale einzuladen, erklären Elisabeth Müller-Witt, Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW im Hauptausschuss, und Andreas Bialas, kulturpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion:

Elisabeth Müller-Witt: „Ich bin höchst irritiert von dieser Entscheidung. In der letzten Woche hat der Landtag die Berufung eines Antisemitismusbeauftragten beschlossen. Mit Erleichterung haben wir dementsprechend die in der letzten Woche erfolgte Absage des Konzerts der Band durch die Intendantin der Ruhrtriennale zur Kenntnis genommen. Nun die Kehrtwende: Auch wenn laut Intendantin Stefanie Carp‚ ‚die Band eingeladen wird und nicht die israelfeindliche BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions)‘, ist es doch ein falsches Signal.“

Andreas Bialas: „Ich bin mir sicher, dass sich Intendantin Stefanie Carp umfassende Gedanken gemacht hat und ihr diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Wir bevorzugen aber dennoch klare Botschaften. Bei einer renommierten Veranstaltungsreihe wie der Ruhrtriennale, die schließlich auch aus öffentlichen Geldern finanziert wird, hätten wir ein anderes Vorgehen begrüßt.“

Hintergrund:

Die Intendantin der Ruhrtriennale, Stefanie Carp, hat die schottische Band „Young Fathers“ am Donnerstag wieder zu deren ursprünglichen für den 18. August geplantem Konzert eingeladen, nachdem sie die Band vor einer Woche ausgeladen hatte. Die Begründung damals: Diese hatten sich nicht von der israelfeindlichen BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) distanziert. Nach Gesprächen ist die Intendantin nun aber zu dem Schluss gekommen, die Band wieder einzuladen, „um die Freiheit der Kunst nicht einzuschränken“. Eine Rückmeldung der Band steht noch aus.