Zu den Ankündigungen der Funke-Tochter Westfunk, sich als Betriebsgesellschaft des Lokalsenders Radio Ennepe Ruhr zurückziehen zu wollen, erklären Nadja Büteführ, SPD-Landtagsabgeordnete aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis und Mitglied des Medienausschusses, und Alexander Vogt, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Nadja Büteführ:
„Radio Ennepe Ruhr ist ein wichtiges Stück Heimat im Ennepe-Ruhr-Kreis, in dem sich die Menschen ansonsten nur noch über eine einzige Zeitung lokal informieren können. Diese Heimat und die publizistische Vielfalt vor Ort drohen nun wegzubrechen, wenn sich bis zum Ende des Jahres kein neuer Betreiber finden sollte. Die NRW-Lokalradios in unserem Land geraten zunehmend unter Druck. Aber die schwarz-gelbe Landesregierung schaut nur tatenlos zu. Das ist das Gegenteil von Heimatförderung und das ist fahrlässig für die demokratischen Strukturen in Nordrhein-Westfalen.“

Alexander Vogt:
„Armin Laschet scheint gern zu vergessen, dass er nicht nur Kandidat für den CDU-Bundesvorsitz und nebenbei noch Teilzeit-Ministerpräsident, sondern auch Medienminister unseres Bundeslandes ist. Denn gegen die Entscheidung der Funke Mediengruppe müsste ein Medienminister eigentlich Sturm laufen. Besonders brisant ist das Schweigen des Medienministers Armin Laschet, da NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner Anteilseigner der Funke Mediengruppe ist und Interesse am Rückzug aus Radio Ennepe Ruhr haben könnte. Der angekündigten Audiostrategie der Landesregierung müssen endlich Taten folgen, und Armin Laschet muss endlich einsehen, dass er sich mit seiner Ämterhäufung zu viel zugetraut hat – zulasten der Medien in NRW. Wenn es nicht bald eine Nachfolge gibt, die ihre Rolle auch ernst nimmt, wird das fatale Folgen für unsere Medienlandschaft haben.“