Während der Corona-Pandemie sind Viertklässler nach einer neuen Studie beim Lesen deutlich zurückgefallen. Laut einer repräsentativen Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund wiesen unter fast 4.300 getesteten Grundschülern der vierten Klassen 2021 nach gut einem Jahr pandemiebedingter Einschränkungen eine „substanziell geringere“ Lesekompetenz auf als Viertklässler aus dem Vergleichsjahr 2016.

Hierzu erklärt Jochen Ott, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die von der Landesregierung propagierte weltbeste Bildung ist nicht krisenfest. Mit großer Sorge sehen wir, dass keine wirksamen Maßnahmen ergriffen werden, um pandemiebedingte Lerndefizite auszugleichen. Die Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund zeigt, dass die. Lesekompetenz, also das flüssige und sinnerfassende Lesen, eine Schlüsselkompetenz für alle anderen Fächer von Mathematik bis Biologie nicht hinreichend ausgebildet wurde. Gerade das Lesen bildet den Grundstein an den weiterführenden Schulen, sei es für den Fremdsprachenerwerb oder für all die anderen Fächer.

Aus dieser wissenschaftlichen Studien müssen jetzt bildungspolitische Konsequenzen gezogen werden. Wir brauchen dringend ein Maßnahmenpaket für die Grundschüler*innen wie auch für die Kinder, die bereits an den weiterführenden Schulen sind. Auch im Sinne der Bildungsgerechtigkeit ist hier die Schulpolitik in NRW gefordert. In der Pandemie konnten nicht alle Eltern ihren Kindern die Unterstützung zukommen lassen, die sie für einen guten Übergang in die weiterführende Schule benötigen. Damit Bildung und Zukunftschancen nicht vom Elternhaus abhängen, müssen jetzt die nötigen Maßnahmen zur Leseförderung ergriffen werden. Die Landesregierung muss jetzt das Sprungtuch spannen, damit kein Kind beim Lesen zurückbleibt.“