Der Kölner Stadtanzeiger berichtet heute über den Widerstand der Landesrektorenkonferenz NRW gegen die „Kölner Hochschule für Katholische Theologie“. Auch die Deutsche Presseagentur greift die Debatte um das Projekt des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki auf. Hierzu erklärt Jochen Ott, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Die Kritik der Landesrektorenkonferenz ist richtig. Die Hochschule für Katholische Theologie in Köln darf nicht mit Steuergeld finanziert werden. Denn wissenschaftlich besteht keine Notwendigkeit, dieses Projekt zu etablieren.

Im Erzbistum Köln gibt es bereits eine ausgezeichnete Lehre für katholische Theologie. Die Katholisch-Theologische Fakultät an der Universität Bonn hat eine weltweit anerkannte Reputation. Wir haben daher kein Verständnis dafür, dass mit der Kölner Hochschule für Katholische Theologie eine Konkurrenzinstitution geschaffen werden soll.

Das Preußenkonkordat, in dem die Priesterausbildung geregelt wird, ist hier sehr klar: Es garantiert katholisch-theologische Fakultäten an staatlichen Universitäten wie in Bonn. Partielle Umdeutungsversuche dieses Reglements könnten eine Kettenreaktion auslösen. Die Auslegung des Konkordats obliegt jedoch beiden Vertragsparteien. Insofern ist die Landesregierung gefordert, Position zu beziehen. Die Landesregierung muss sich zur Katholisch-Theologischen Fakultät in Bonn bekennen. Alternativen Überlegungen muss sie eine klare Absage erteilen. Hohe Zuwendungen für einen Standort ohne wissenschaftlichen Mehrwert wären nicht zu rechtfertigen. Wir erwarten daher eine klare Haltung von Wissenschaftsministerin Brandes.

Zumal die Pläne von Kardinal Woelki offenkundig abermals lediglich seinem eigenen taktischen Interesse folgen. Das darf das Land nicht unterstützen. Das Erzbistum Köln steckt aufgrund der Verfehlungen des Kardinals in einer tiefen Vertrauenskrise. Wissenschaftlich untaugliche Vorschläge kommen da zur völligen Unzeit.“