Der Landtag von Nordrhein-Westfalen führte auf Antrag der SPD-Fraktion eine Anhörung zum Thema Öffnungszeiten der Kitas durch. Dazu und zur aktuellen Berichterstattung erklärt Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Häufig passen Eltern die Betreuungswünsche der gesetzlichen Realität und vor allem dem Angebot vor Ort an. Für uns hat die Anhörung eindeutig ergeben: Diese Denkweise darf heute nicht mehr maßgeblich sein. Wir müssen gewährleisten, dass Eltern ihren tatsächlichen Bedarf angeben. Dies setzt voraus, dass sie die Möglichkeit dazu erhalten. Viele Experten haben darauf hingewiesen, dass auch hier das Verhalten der Eltern stark von ihrem sozialen Status abhängig sind. So verfestigt sich soziale Ungleichheit schon bei Kleinkindern.

Eine klare Absage wurde auch einer Orientierung an Betreuungsmodellen eines schwedischen Einrichtungshauses erteilt, wie sie von der FDP im Landtagswahlkampf propagiert wurde. Ausufernde Öffnungszeiten können den Bildungsanspruch der Kitas sogar gefährden. Abgesehen davon sind Extremangebote wie 24-Stunden-Kitas kaum gefragt.

Wir haben hierzu konkrete Vorschläge gemacht, die die Bedarfe von Eltern abdecken: Jeweils eine Kita mit erweiterten Öffnungszeiten von 7 bis 18 Uhr sollte für alle Eltern erreichbar sein. Darüber hinaus gehende Bedarfe sollten passgenau vor Ort durch Angebote der Jugendämter abgedeckt werden. Das Land sollte im Gesetz Grundlagen schaffen.

Wichtig ist uns aber vor allem: Auch die Wirtschaft muss bei der Frage der Arbeitszeiten von Eltern kleiner Kinder mitwirken. Und jedes Betreuungssetting muss zuallererst das Kindeswohl im Auge haben.“