Nach heute vom Statistischen Landesamt veröffentlichen Zahlen nahmen zum 1. März 2022 in NRW 157.899 Kinder unter drei Jahren ein Angebot der Kindertagesbetreuung in Anspruch. Damit liegt die Betreuungsquote der unter Dreijährigen bei 30,4 Prozent. Im regionalen Vergleich liegt die Betreuungsquote zwischen 40,9 Prozent im Kreis Coesfeld und 18,1 Prozent in der Stadt Gelsenkirchen. Hierzu erklärt Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Kita-Plätze bedeuten Sicherheit für Eltern und Bildung für Kinder. Die aktuellen Betreuungsquoten in NRW werden dem allerdings nicht gerecht. Wir sehen vor allem da einen Ausbau an Kita-Plätze, wo sich die Träger einen Ausbau der Kita-Strukturen leisten können. Auch da, wo Eltern auf ihren Rechtsanspruch klagen würden, gibt es hohe Betreuungsquoten. Viele Träger und viele Familien haben diese Möglichkeiten nicht – ausgerechnet hier werden auch weniger Kita-Plätze gebaut. Es kann nicht sein, dass da wo die ärmsten Familien wohnen, die niedrigsten Betreuungsquoten sind. Wir wissen doch wissenschaftlich hinreichend belegt, wie wichtig gerade die ersten Jahre für die weitere Entwicklung der Kinder sind. In der Kita wird das Fundament für die weitere Bildungsbiografie gelegt. Dem muss die Landesregierung gerecht werden.

Der Ausbau der Kita-Plätze wird vor allem durch zu hohe Kosten für die Träger gebremst. Hier kann die Landesregierung unterstützen. Die Landesregierung muss die Baukostenzuschüsse für die Träger an die aktuellen Preisentwicklungen anpassen und zusätzlich ausbauen. In der aktuellen Lage sind die Träger durch steigende Energiekosten und die Inflation stark belastet. Für Großprojekte wie Aus- und Umbauten der Kita-Gebäude ist da kein Geld übrig. Hier muss die Landesregierung attraktive Angebote schaffen.

Wir fordern die Landesregierung auf, den Ausbau der Kita-Plätze in NRW massiv voranzubringen. Familienministerin Paul muss hierzu einen Fahrplan vorlegen und sagen, wie sie die Betreuungsquote weiter erhöhen möchte. Klar ist, dass mehr Plätze gebraucht werden – nicht nur da, wo sich die Träger den Ausbau selbst leisten können oder wo es Sorge vor Klagen gibt. Die Landesregierung muss garantieren, dass Chancengleichheit in der frühkindliche Bildung überall im Land oberste Priorität hat. Hier darf es nicht am Geld scheitern.“