Zu den heutigen Absichtserklärungen von Familienministerin Josefine Paul erklärt Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Der Fachkräftemangel ist eine enorme Herausforderung für die Kitas in NRW. Im Plenum hat die Ministerin ihrer angekündigte Fachkräfte-Offensive allerdings nicht vorgestellt. Stattdessen gibt sie am Freitagnachmittag eine Pressekonferenz. Ähnlich unbefriedigend wie das Kommunikationsverhalten der Ministerin ist der Inhalt ihrer Verlautbarungen.

Die halbherzige Fortführung des Alltagshelfer*innen-Programms ist keine echte Antwort auf den Fachkräftemangel in den Kitas. Und die Absichtserklärungen von Ministerin Paul sind kein Gesamtkonzept. Die Kitas im Land brauchen keine Situationsbeschreibung sondern konkrete Verbesserungen. Unsere Vorschläge liegen seit Wochen auf dem Tisch. Auch in dieser Woche haben wir dazu Anträge eingebracht. Von der Landesregierung und der zuständigen Ministerin haben wir bisher kaum etwas dazu gehört, wie sie die Fachkräfte in den Kitas halten und Wertschätzung für ihre Arbeit zeigen möchte.

Es braucht einen Dreiklang aus kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen für eine wirkliche Personaloffensive in der Kita. Dabei muss die gesamte Situation in und für die Kitas in den Blick genommen werden. Langfristig braucht es ein neues Finanzierungssystem, das zukunftsfähig und auch auskömmlich ist. Mittelfristig braucht es mehr Möglichkeiten zur Ausbildung von Fachkräften und zur Ausbildung der Ausbilder*innen. Wir setzen uns dafür ein, dass in den Kitas Funktionsstellen eingerichtet werden, damit sich die Beschäftigten spezialisieren und qualifizieren können. Damit schaffen wir Aufstiegsmöglichkeiten, die den Beruf attraktiver machen. Dafür brauchen die Anleiter*innen in den Ausrichtungen allerdings ausreichend Zeit.

Kurzfristig benötigen wir mehr Menschen in den Einrichtungen. Das Alltagshelfer*innen-Programm bietet den Beschäftigten auch langfristig Perspektive und Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung, um zu Fachkräften aufzusteigen. Außerdem müssen die Leitungen entlastet werden, damit sie sich wieder mit der pädagogischen Leitung ihrer Einrichtung befassen können und nicht durch Bürokratie aufgehalten werden.“