Aktuelle Presseartikel berichten über eine mögliche Wiedereinführung eines verbindlichen Grundschulgutachtens beim Übergang zur weiterführenden Schule. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat eine solche Kehrtwende bereits abgelehnt. Dazu erklärt Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Abschaffung der verbindlichen Grundschulgutachten und den damit verbundenen Prognoseunterricht durch die rot-grüne Landesregierung im Jahr 2011 war ein richtiger und wichtiger Schritt. Die Wiedereinführung wäre nicht nur ein Rückschritt, sie löst die Probleme nicht. Wenn man schon laut denken will, dann vielleicht lieber in die richtige Richtung: die Stärkung der Schulen des längeren gemeinsamen Lernens macht verbindliche Gutachten überflüssig. Die Bildungswege und Karrierechancen der Kinder werden da nicht  durch die Entscheidung eines einzelnen Lehrers bereits in der dritten Klasse entschieden. Vielmehr ist es so, dass die Kinder sich dort im Laufe ihrer Schullaufbahn entwickeln und so Wege einschlagen können, die niemand in der Grundschule hat vorhersagen können.

Damit soll nicht die Frage der Kompetenz der Grundschullehrer in Frage gestellt werden. Das Gegenteil ist der Fall.  In einem Punkt hat der VBE vollkommen recht: die Entscheidung über die Schullaufbahn muss von allen Beteiligten gemeinsam getroffen werden, also von Eltern,  Kinder und den Lehrerinnen und Lehrern. Es ist eine große Verantwortung für die Zukunft der Kinder, sie muss gemeinsam getragen werden.“