Die Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland ist laut dem Schuldneratlas von Creditreform seit 2014 zum fünften Mal in Folge angestiegen. Die Überschuldungsquote bleibt nahezu konstant. In Deutschland wurde 2018 eine Überschuldungsquote von 10,04 Prozent gemessen.
Auch in NRW ist die Lage besorgniserregend. NRW verzeichnet mit einer Überschuldungsquote von 11,7 Prozent einen überdurchschnittlichen Wert. Insbesondere in den Ruhrgebiets-Städten Essen (14 Prozent), Dortmund (14,5 Prozent) und Duisburg (17 Prozent) ist die Lage dramatisch.
Oftmals mündet der Weg aus der Überschuldung in das Verfahren einer Privatinsolvenz. Aufgrund der stetig hohen Fallzahlen steigen die inhaltlichen, qualitativen wie auch quantitativen Anforderungen an die Schuldner- und Insolvenzberatung massiv an. Es stellt sich hier die Frage, ob durch neue Initiativen und Maßnahmen in der Schuldner- und Insolvenzberatung Überschuldung gemildert und Insolvenzen reduziert werden können. Der bayerische Landtag hat hierzu einen neuen Weg eingeschlagen: Im Juli 2018 haben alle Fraktionen in einem gemeinsamen Beschluss dafür gesorgt, dass die beiden Beratungsleistungen organisatorisch und finanziell zusammengefasst werden.
Welche politischen Schritte notwendig sind, um die Prävention im Bereich der Überschuldung zu stärken und die Zahl der Privatinsolvenzen zu mindern, wollen wir mit Ihnen in unserem Werkstattgespräch diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein.