Zu den heute von Schulministerin Yvonne Gebauer bekannt gegebenen Plänen zur Öffnung der Schulen erklären Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende, und Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Wir fragen uns, was da so lange gedauert hat. Vor den Ferien hat Schulministerin Gebauer die Rückkehr in den Regelbetrieb verkündet, aber erst eine Woche vor Schulstart informiert sie die Schulen und Öffentlichkeit darüber, wie das konkret ablaufen soll. Hat sie eigentlich gar nichts gelernt? Ein Blick nach Bayern hilft auch hier: Dort wurden die Schulen bereits zu Beginn der Ferien darüber informiert, wie es nach den Ferien weitergehen soll.

Auch die Information über die Erlasslage, wonach ein zeitversetztes Öffnen der Schulen im Korridor von einer Stunde möglich ist, kommt viel zu spät, um jetzt noch rechtzeitig und zwischen den Schulen abgestimmt darauf reagieren zu können. Dasselbe gilt auch für die erst vor einer Woche erfolgte Bekanntgabe der Förderrichtlinie zur Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten. Wie das Lernen auf Distanz praktisch umgesetzt werden soll – sofern die Notwendigkeit dazu besteht – ist uns vor diesem Hintergrund jedenfalls schleierhaft. 

Davon unabhängig begrüßen wir, dass Frau Gebauer ein Einsehen hatte und das Tragen einer Maske in den Schulen weitestgehend zur Pflicht erklärt hat. Noch besser wäre es, wenn die Landesregierung die angekündigten Tests für Lehrkräfte auch konsequent auf die Schülerinnen und Schüler ausweiten und zudem eine wissenschaftliche Begleitung zur Beobachtung des Infektionsgeschehens an Schulen vorsehen würde. Auch hierbei lässt sich noch viel lernen.