Der Schulausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags hat sich heute in einem ersten Teil einer Anhörung zur geplanten Rückkehr des Abiturs nach neun Jahren an Gymnasien (G9) befasst. Dabei ging es  vor allem um die finanziellen Folgen für die Kommunen. Dazu erklären Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW, und Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der Fraktion:

Jochen Ott: „Die Mitte-Rechts Regierung schafft hier mehr Fragen als Antworten. Für die Beteiligten muss mehr Sicherheit geschaffen werden. Sicherheit in der Finanzierung und die Sicherheit die örtliche Schulentwicklungsplanung auf einer soliden Grundlage durchzuführen. Das Gymnasium ist bereits jetzt die Schule mit der höchsten Übergangsquote in NRW. Dies wird sich durch ein Zurück zu G9 weiter verstärken. Deshalb muss die Landesregierung einerseits vor Verabschiedung des Gesetzes die Kosten errechnen und die Finanzierung sicherzustellen. Andererseits brauchen wir  individuelle Lösung für die Kinder und Jugendlichen in den Schulen mit gymnasialen Bildungsgängen. Dies würde den Druck auf die Entscheidungsträger vor Ort, sich unwiderruflich für G8 oder G9 zu entscheiden, deutlich vermindern. Denn  die kommunalen Vertreter wiesen mehrheitlich darauf hin, dass der Streit um die Schulzeit nicht in die Schulen beziehungsweise in die Kommunen getragen werden darf. Deshalb soll die Leitentscheidung im Land für alle Schulen getroffen werden.

Eva-Maria Voigt-Küppers: „Eine besondere Bedeutung kommt dem Ganztag in den Gymnasien zu. Er  muss weiter ausgebaut werden. Die  Wichtigkeit des Ganztags hat uns zuletzt die Sonderauswertung der OECD zu den PISA-Daten gezeigt. Wir sind erfreut, dass auch die Sachverständigen der heutigen Anhörung die Wichtigkeit des Ganztags beschrieben  haben und dessen Ausbau aus unterschiedlichen Gründen befürworten und fordern, sei es die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Inklusion oder die Frage der individuellen Förderung. Die Kommunen wiesen vor allem auf die Klaren Forderungen der Eltern an die Schulverwaltungen vor Ort hin, Ganztag sicherzustellen.“