Eine Erhebung der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie zeigt das enorme Potential für Geothermie. Auch NRW hat gute geothermische Voraussetzungen und damit einen Baustein für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Gerade im Ruhrgebiet stellt das von der Ruhrkohle AG (RAG) gehobene Grubenwasser eine enorme und unendliche Wärmequelle dar. In einer Potenzialstudie „Warmes Grubenwasser“ hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen bereits die „Hot Spots“ identifiziert. Vor diesem Hintergrund möchte die SPD-Fraktion in einer Berichtsanfrage an die Landesregierung wissen, wie sie Geothermie und insbesondere das Potential von Grubenwasser nutzen will. Hierzu erklärt André Stinka, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Landesregierung muss Geothermie in NRW zügig voranbringen. Diese Technologie muss ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung werden. Denn es besteht enormer Handlungsbedarf: Ein Drittel des Energiebedarfs in Deutschland ist Wärmebedarf für Gebäude, 80 Prozent und mehr werden davon noch durch fossile Energien gedeckt.

Wärmepumpen allein beziehungsweise eine rein strombasierte Wärmeversorgung ist dabei nicht zielführend, um eine nachhaltige Wärmeversorgung zu schaffen. Denn diese Möglichkeiten sind vor allem für  ältere Gebäude mit schlechterem Isolationszustand oder auch in Mehrfamilienhäusern oft nicht umsetzbar. Vor allem aber ist das Angebot an grünem Strom bisher bei weitem nicht ausreichend, um auch die Wärmeversorgung abzudecken. Wer alles über Strom regeln will, muss auch die entsprechenden Kapazitäten schaffen bei den Erneuerbaren Energien. Da hängt die Landesregierung schon jetzt weit hinterher.

Daher wollen wir Geothermie und andere Möglichkeiten für die Nah- und Fernwärme nutzen und ausbauen. NRW hat gute geothermische Voraussetzungen. Wir müssen alle Potenziale heben, die sich anbieten. Dazu gehört auch warmes Grubenwasser. Gerade im Ruhrgebiet liegen darin enorme Möglichkeiten. Das Grubenwasser, das die RAG hebt, ist eine unendliche Wärmequelle. Diese lässt sich für ein Ballungsgebiet mit sehr guter Leitungsanbindung effizient nutzen. So kann der Bergbau auch heute noch zur Energieversorgung klimaneutral beitragen – ein Beispiel, wie gelungene Transformation aussieht. Die Landesregierung muss ihrerseits nun darstellen, wie sie diese Chance nutzen will.“