Schulministerin Yvonne Gebauer hat in einer heutigen Pressekonferenz mitgeteilt, dass sie das System der Offenen Ganztagsschule an Grundschulen (OGS) weiterentwickeln will. Sie kündigte an, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und den bestehenden OGS-Erlass neu auflegen zu wollen. Das erklärt Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Auch wir sind der Meinung, dass der Offene Ganztag weiterentwickelt werden muss. Guter Ganztag ist weit mehr als eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Er bietet die Möglichkeit, jedes Kind optimal zu fördern.
Auch in der Wissenschaft betonen zahlreiche Stimmen, dass der Ganztag ein wichtiges Instrument ist, um Bildungsungleichheit aufzuheben und damit zu mehr Gerechtigkeit zu kommen.
Wichtig ist natürlich auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gerade für viele Alleinerziehende öffnet sich die Möglichkeit, so ihren Lebensunterhalt selbstständig zu erarbeiten. Aber das Ziel eines Bildungsauftrags darf nicht mit dem Ziel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf konkurrieren.

Ministerin Gebauer schlägt nun eine Flexibilisierung des Ganztagsbetriebs vor, was wir grundsätzlich auch begrüßen. Dies darf aber nicht eine völlige Aufweichung der Teilnahmezeiten und der Qualität zum Ergebnis haben, denn Verlässlichkeit ist für alle Beteiligten ein wichtiger Aspekt.
Ich erinnere daran, dass Yvonne Gebauer noch kurz vor der Wahl erklärt hat, dass es verbindlicher und im Schulgesetz verankerter Qualitätsstandards bedürfe. Von diesen Forderungen war in der heutigen Pressekonferenz leider wenig zu sehen.

Schließlich hat Ministerin Gebauer heute den geplanten Ausbau an OGS-Plätzen erläutert. Der Landeshaushalt 2018 sieht 8.000 neue Plätze vor, was ein wesentlich geringerer Zuwachs ist als in den rot-grünen Regierungsjahren: Seit 2010 wurden durchschnittlich mehr als 10.000 Plätze jährlich geschaffen, im Jahr 2017 waren es sogar 17.000.“