Es droht der Ausverkauf der Stahlsparte von ThyssenKrupp. Angesichts der kritischen Situation für die NRW-Industrie der Zukunft und der Gefährdung tausender Arbeitsplätze hat sich der Landtag NRW in einer Aktuellen Stunde mit diesem Problem befasst. Hierzu erklären für die Landtagsfraktion der SPD:

André Stinka, stellvertretender Fraktionsvorsitzender:
„In der Bilanzpressekonferenz am 19.11.2020 hat der ThyssenKrupp-Konzern dargelegt, wie stark die Corona-Krise die ohnehin schwierige Lage des Unternehmens weiter verschlechtert hat. Die Stahlsparte steht nach vielen guten Jahren nun durch den Einbruch bei ihren Hauptkunden aus der Automobilindustrie vor großen Problemen. Ministerpräsident Laschet hat zwar öffentlich finanzielle Unterstützung für den Stahlbereich bei thyssenkrupp in Aussicht gestellt, dies ist bislang jedoch völlig vage geblieben. Auch heute bleibt unklar, was die Landesregierung tun will, damit kurzfristig ein Ausverkauf und die damit wahrscheinlich verbundenen massiven Einschnitte bei ThyssenKrupp Steel verhindert werden können.“

Sarah Philipp, Parlamentarische Geschäftsführerin:
„Wir fordern die Landesregierung erneut auf, endlich wirksame und konkrete Schritte für eine kurzfristige Stabilisierung von thyssenkrupp Steel vorzulegen. Versprechungen für die ferne Zukunft nutzen nichts, wenn nicht jetzt ein Ausverkauf von thyssenkrupp Steel verhindert wird. Die IG Metall hat im Frühjahr mit ihrer Zustimmung zum Zukunftspakt Stahl 2030 schon Kompromissbereitschaft gezeigt. Die Bundesregierung hat mit ihrem „Handlungskonzept Stahl“ ein mit den Tarifpartnern abgestimmten Aktionsplan für den Schutz und die Modernisierung der deutschen Stahlindustrie im Juli vorgelegt. Für Nordrhein-Westfalen ist eine Landesstrategie, die die Bemühungen von Bund und IG Metall ergänzen oder unterstützen könnte, leider nicht bekannt. Die Regierung Laschet ist also in der Pflicht, endlich selbst zu handeln.“