Im Zusammenhang mit den Ermittlungspannen bei den jüngsten Missbrauchsfällen hat Justizminister Biesenbach laut Medienberichten die Staatsanwaltschaften per Runderlass dazu aufgefordert, zeitliche Verzögerungen bei Ermittlungsverfahren zu Kindesmissbrauch unter allen Umständen zu vermeiden. Hierzu erklärt Sven Wolf, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die jüngsten Missbrauchsfälle machen uns alle sprach- und fassungslos. Die Ermittlungsbehörden brauchen jetzt alle Unterstützung, um die schrecklichen Taten aufdecken und aufklären zu können. Dabei ist höchste Sensibilität gefordert – auch von den im Landtag vertretenen Fraktionen. Ermittlungen dürfen in keinem Fall gefährdet werden.

Fragen, die zu stellen sind, müssen jedoch weiterhin in aller gebotenen Sachlichkeit gestellt werden. Das hat die in der vergangenen Woche bekannt gewordene Ermittlungspanne bei der Staatsanwaltschaft Kleve gezeigt – nur so können solche Fehler in Zukunft vermieden werden. Als direkte Folge der Erörterung im Landtag hat Justizminister Biesenbach jetzt reagiert und die Staatsanwaltschaften per Runderlass zu schnellerem Handeln aufgefordert.

Allerdings sollte der Justizminister nicht nur fordern, sondern auch unterstützen. Die Arbeit der Ermittler sowie der Vollzugsbeamtinnen und -beamten ist in Fällen von Kindesmissbrauch psychisch extrem belastend. Das Justizministerium sollte ihnen – wie im Bereich der Polizei – Seelsorger und psychische Betreuung zur Seite stellen. Das könnte dabei helfen, das Grauen besser zu verarbeiten und die Ermittlungen bestmöglich voranzubringen.