Am vergangenen Dienstag wurden die Beschäftigten der Arztrufzentrale NRW GmbH auf unverschämte Art und Weise vor die Tür gesetzt. Als SPD-Fraktion stehen wir an ihrer Seite und haben das heute bei der Mahnwache in Duisburg nochmal deutlich gemacht. Hierzu erklären Lena Teschlade, arbeits- und sozialpolitische Sprecherin, und Sarah Philipp, Parlamentarische Geschäftsführerin und Duisburger Abgeordnete der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Lena Teschlade:

„Die Nachricht über die vermeintlich spontane Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigungen, die Arztrufzentrale NRW GmbH aufzulösen und ihre über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sofort freizustellen, hat bei uns zu großem Unverständnis geführt. Besonders vor dem Hintergrund, dass diese Auflösung wahrscheinlich schon seit Jahren vorbereitet wurde, ist die kurzfristige Information von Betriebsrat und Mitarbeiter*innen eine Zumutung. Viele Fragen bleiben dabei offen: Welche Zukunftsperspektive wird den Beschäftigten geboten? Wieso wurde so kurzfristig informiert? Und wie soll eine qualitative Beratung der Menschen durch die 116 117 gesichert werden, wenn das dafür ausgebildete Personal nun freigestellt wurde?

Wir wollen jetzt wissen, was genau passiert ist und wie es weitergehen soll. Deshalb haben wir über den Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales für den 22.03.2023 eine Berichtsanfrage an das zuständige Ministerium gestellt. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales muss als Aufsichtsbehörde völlig transparent machen, wie es zu diesem unmöglichen Umgang mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gekommen ist und wie zukünftig die Servicenummer 116 117 qualitätssichernd betrieben werden soll.“

Sarah Philipp:

„Während der Corona-Pandemie wurden die Beschäftigten des Gesundheitswesens beklatscht. Auch die Mitarbeiter*innen der Arztrufzentrale NRW haben über die Servicenummer 116 117 Impfberatungen und Terminvergaben organisiert. Sie haben einen Beitrag dazu geleistet, dass die Impfkampagne in NRW vorangekommen ist. Dass Ihnen das mit der sofortigen Freistellung und dem Hinausbegleiten von Sicherheitspersonal nun gedankt wird, ist ein Skandal. Wir verlangen von der Landesregierung umfassende Transparenz über diesen unmöglichen Vorgang.“