Wegen der Ereignisse bei der Essener Tafel hatte die SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag von der Landesregierung einen Lagebericht zur Situation der Tafeln in Nordrhein-Westfalen angefordert. Der Bericht wurde nun im zuständigen Sozialausschuss des Landtags debattiert. Dazu erklärt Josef Neumann, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:

„Der Bericht der Mitte-Rechts-Regierung zur Situation der Tafeln in Nordrhein-Westfalen ist völlig unzureichend und oberflächlich. Ganze Passagen wirken wie lieblos aus dem Internet herauskopiert. Die Landesregierung ignoriert dabei in Gänze die große Bedeutung der Tafeln für die bedürftigen Menschen und deren Unterstützer und verkennt, dass hier  – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse bei der Tafel in Essen – dringend Lösungen gefunden werden müssen.

Die Landesregierung behauptet aber, sie habe keine Möglichkeiten, die Tafeln in NRW zu unterstützen. Damit werden auch die rund 15.000 Helferinnen und Helfer bei ihrer wichtigen ehrenamtlichen Arbeit einfach im Stich gelassen. Die SPD-Landtagsfraktion fordert daher, dass das Land eine koordinierende Rolle übernehmen und mit allen Beteiligten Lösungen erarbeiten muss. Dies gilt umso mehr, weil viele Tafeln nicht im Landesverband der Tafel in NRW e. V. organisiert sind. Ein geordneter, fachlicher Austausch unter allen Tafeln kann so nicht stattfinden. Deswegen ist es zwingend notwendig, dass das Sozialministerium jährliche Treffen bzw. „Runde Tische“ für die Tafeln unter seiner Moderation organisiert.

Zudem bedarf es der Schaffung von Angeboten zur Stärkung und Motivierung der Helferinnen und Helfer. Diese Angebote muss das Land zur Verfügung stellen und fördern. Die ablehnende Haltung und Ideenlosigkeit der Landesregierung bei den Tafeln ist ein weiterer Beleg dafür, dass CDU und FDP eine Koalition der sozialen Kälte und Ausgrenzung gebildet haben. Die Landesregierung lässt tausende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei den Tafeln mit ihren Sorgen und Nöten einfach im Stich!“