Die Stahlindustrie ist nicht nur im Siegerland, sondern in ganz NRW ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, an dem direkt und indirekt zehntausende Arbeitsplätze hängen. Auch der Weg zur klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft ist ohne Stahl als Werkstoff für Windräder, Elektroautos und andere Zukunftstechnologien undenkbar. Die Umstellung auf klimaneutrale Produktion stellt die Stahlindustrie in NRW allerdings vor enorme Herausforderungen.

Anlässlich seines Besuches bei ThyssenKrupp Steel-Werk in Kreuztal und dem Standort der Deutschen Edelstahlwerken in Siegen erklärt André Stinka, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW: 

„Stahl ist Zukunft in NRW – für unsere Wirtschaft, unser Klima und zehntausende Beschäftigte. Doch aus eigener Kraft wird die Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen den Weg zur Klimaneutralität nicht bewältigen können. Die schwarz-gelbe Landesregierung ist hier seit Jahren im Blindflug unterwegs. Dabei ist es nötig, dass die Beschäftigten, die Unternehmen und der Staat die Stahlindustrie gemeinsam zukunftsfähig machen.

Deshalb fordern wir einen Stabilitätsfonds in Höhe von 30 Milliarden Euro, der sowohl großen Unternehmen wie ThyssenKrupp Steel, als auch Mittelständischen Industriebetrieben eine Stärkung ihrer Kapitalbasis und damit Sicherheit im Wandel bietet.

Die Regionen in NRW brauchen Transformationsbeiräte, wie sie die IG Metall fordert, um die regionalen Entwicklungen partnerschaftlich mitzugestalten. Es braucht außerdem Anstrengungen für eine bessere Infrastrukturanbindung sowie sichere und bezahlbare Energie.

Nach der Absage des Stahlgipfels im Dezember 2020 hat die Landesregierung sich aus der Verantwortung gezogen und keinen Nachholtermin organisiert. Nun findet ein weiteres High-Level-Forum Stahl Anfang Oktober statt – organsiert vom Land Brandenburg, während das Stahlland NRW keine eigenen Impulse setzt.

Mein Besuch bei der Stahlindustrie im Siegerland hat mir einmal mehr deutlich gemacht, mit wie viel Stolz und Leidenschaft die Beschäftigten der Stahlindustrie für unseren Wohlstand arbeiten.  Deutlich wurde aber auch, dass ihre Sorgen zunehmen angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes und des Fachkräftenachwuchses. Deshalb ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Der Wandel der Stahlindustrie muss Chefsache werden – und zwar jetzt.“