Der Hausärzteverband Nordrhein e.V. kritisiert mit deutlichen Worten die Entscheidung der Landesregierung, dass Menschen mit Vorerkrankungen (Priorisierungsgruppe 2) nun doch unter Vorlage eines hausärztlichen Attestes Termine in den Impfzentren erhalten sollen. Vereinbart war jedoch, dass für die Verimpfung dieser Berechtigten die Hausärzte zuständig sind. Hierzu erklärt Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Mit dieser Entscheidung erleben wir die nächste Rückwärtsrolle von Minister Laumann. Statt die Hausärzte verlässlich in die Impfkampagne einzubeziehen und sich an die getroffenen Absprachen zu halten, kommt es wenige Wochen nach der Vereinbarung zur erneuten Kursänderung. Damit setzt sich der politische Zickzack-Kurs der Landesregierung in dieser Impfkampagne weiter fort.

Es war klar vereinbart, dass Menschen mit Vorerkrankungen in den Hausarztpraxen verimpft werden sollen. Minister Laumann hatte dies noch damit begründet, dass die Hausärzte ihre Patientinnen und Patienten besser kennen und daher entsprechende Priorisierungen vornehmen können. Dass das nun aufgehoben wird, ist unverständlich und bringt einmal mehr nur Durcheinander.

Geradezu absurd mutet es an, dass Menschen mit Vorerkrankungen sich nun beim Hausarzt ein Attest holen sollen, um damit dann einen Termin im Impfzentrum zu machen. Statt sie also direkt beim Hausarzt zu impfen, wurden jetzt eine weitere Schleife eingebaut.

Was die Menschen in dieser Pandemie – sowohl die Ärztinnen und Ärzte als auch die Patientinnen und Patienten – vor allem brauchen ist Verlässlichkeit und Sicherheit. Mit der Entscheidung von Minister Laumann erzeugt er das genaue Gegenteil.“