Nein zu Krankenhaus-schließungen!

Drei Geschichten, drei Schicksale, drei Beispiele, die zeigen, wie fragil die Krankenhausversorgung in NRW sein kann. Wenn es ernst wird, will niemand zittern, ob er oder sie nun bestmöglich behandelt werden kann. Bei einem Notfall kommt es auf jede Minute, ja jede Sekunde an.

Doch dann ist das nächste Krankenhaus einfach voll. Dort geht nichts und die Fahrt mit dem Krankenwagen geht zum nächsten oder übernächsten Krankenhaus. Wenn es denn überhaupt noch eine Klinik in der Nähe gibt. Denn gerade kleinere Krankenhäuser in ländlichen Gebieten bangen in NRW um ihre Zukunft. Der finanzielle Druck ist zu hoch. Und so kann es in Zukunft dauern und dauern und dauern, bis sich Ärztinnen und Ärzte endlich um den Notfall kümmern können.

Noch sind späte oder fehlende Versorgung nicht die Regel in Nordrhein-Westfalen. Doch gerade die Corona-Pandemie hat allen gezeigt, wie knapp es in der Krise werden kann. Die Lehre muss eindeutig sein: Ein leeres Krankenhausbett ist kein Skandal, sondern eine notwendige Vorsorge
für schwierige Zeiten. Umso erschreckender ist, dass die Landesregierung diese Warnzeichen offenbar nicht erkennt. Dass bei ihr maximal Profit, statt maximal Mensch gilt. Dass für sie geschlossene Kliniktüren offenbar kein Grund zur Sorge sind. Denn die Landesregierung treibt eine Krankenhausplanung voran, mit der der Kahlschlag in der Krankenhaus-landschaft droht. Es drohen Schließungen überall in NRW. Wir lehnen das ab – und haben das auch deutlich in unserem Leitantrag zu den Themen Gesundheit und Pflege zum Ausdruck gebracht.

Und die Menschen in NRW tun es auch. Die überwiegende Mehrheit wünscht sich eine ortsnahe Krankenhausversorgung. Die Menschen wissen, wie wichtig das ist. Ihr Notfall soll nicht in einer dramatischen Zeitungs-schlagzeile enden. Die Tür der nächsten Klinik soll nicht für immer verschlossen sein. Und auch der Blick auf die Zahlen zeigt, wie wichtig jedes einzelne Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen ist. Die Zahl der stationär behandelten Kranken in NRW stieg vom Jahr 2010 bis zum Jahr 2019 um mehr als zehn Prozent. 2010 waren es knapp 4,2 Millionen Menschen. 2019 waren es mehr als 4,6 Millionen. Dazu passt es nicht, Kliniken einfach dicht zu machen. Auch kleinere Häuser leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit.

Wir wollen ein landesweit gestaffeltes Versorgungskonzept, das aus einer wohnortnahen Grundversorgung, einer Schwerpunktversorgung und einer spezialisierten und hochqualifizierten Maximalversorgung besteht. Diese Bereiche müssen miteinander verzahnt sein. Besonders in den Blick nehmen müssen wir die Kinderkliniken im Land. „An Kinderkliniken in NRW drohen Versorgungsengpässe“, titelte etwa Die Glocke am 29. Oktober 2021. Auch in diesem Bereich der Versorgung gibt es also Warnzeichen. Deswegen kann es nicht nur um Erhalten gehen. Wo es eine Unter-versorgung gibt, wie zum Beispiel in der Kinder- und Jugendmedizin, müssen neue Kapazitäten aufgebaut werden.

Es geht um nicht weniger als eine sichere Versorgung für alle Menschen in NRW.

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