Fair spielen – und gewinnn

Die Dammbrüche in Erzminen in Brasilien, denen die Verpestung ganzer Flüsse und Regionen folgte, sind nur eines der vielen fürchterlichen Beispiele, die Menschen aufgeschreckt haben. Sie machen globale Zusammenhänge deutlich und zeigen die Verantwortung, die sowohl deutsche Unternehmen als auch einzelne Konsumenten tragen.

Leider hat sich diese Erkenntnis bisher nur begrenzt in konkreten Maßnahmen niedergeschlagen. Zwar gibt es auf beinahe allen politischen Ebenen – von den UN bis zur Kommune – Handlungsempfehlungen und Strategiepapiere. Gesetzliche Verpflichtungen und einklagbare Forderungen sucht man aber vergeblich.

Wir brauchen aber dringend verbindliche Vorgaben aus der Politik – so wie es Hubertus Heil jetzt mit dem Lieferkettengesetz im Bund anstrebt. Warum? Das zeigt das Beispiel eines absoluten Alltagsgegenstandes: 45.000km ist eine normale Jeanshose im Schnitt unterwegs, bis sie überhaupt im Laden ankommt. Das liegt an der extrem langen Wertschöpfungskette, den (für uns) billigen Transportkosten und Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken Südostasiens, aber auch an unserer Bereitschaft, diese Bedingungen für einen günstigen Preis an der Ladentheke in Kauf zu nehmen. Übrigens: Für die Produktion dieser einen, weitgereisten Jeans braucht man zusätzlich noch mehr als 12.000 Liter Wasser. 

Solche absurd anmutenden Zahlen sind leider absoluter Usus in unserem globalisierten Wirtschaftssystem. Deswegen müssen wir hier in NRW Unternehmen und Verbraucherinitiativen herausstellen und unterstützen, die sich diesen Mechanismen widersetzen und nachhaltig wie fair produzieren sowie beschaffen. Dafür wollen wir in NRW eine eigene, an den Nationalen Aktionsplan angelehnte und regional verankerte Landesstrategie für nachhaltigen Konsum durchsetzen und einen Preis für nachhaltigen Konsum ausloben. 

NRW kann fair spielen und gewinnen!

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