Chancen los statt chancenlos – Wir wollen die Bildungskatastrophe abwenden

Die Träume von Kindern und Jugendlichen sind vielfältig. Die Siebenjährige möchte Köchin werden. Mit dem Messer schneiden kann sie schon. Der Zehnjährige träumt vom Flug als Astronaut – Anwalt oder Polizist täte es aber auch. Ein anderer will eine Ausbildung machen, arbeiten und seine Wünsche erfüllen. So steht es auf großen Porträtbildern mit Zitaten von Kindern und Jugendlichen. Die Ausstellung vor dem Plenarsaal des Düsseldorfer Landtags stammt von der Katholischen Jugendagentur Köln. Hier sprechen Kinder aus einer Kölner Gegend, die es schwer hat.

Die SPD-Fraktion will Chancengleichheit für Kinder aus allen Vierteln, Familien und Lagen. Daher ist die Ausstellung Teil des Landtagstalks „Die Bildungskatastrophe in NRW abwenden – Aufbruch für Chancengleichheit in unserem Schulsystem“. Die regen Diskussionen mit Lehrer*innen, Schüler*innen und anderen Bildungsexpert*innen sind der große Abschluss der TeamWochen Chancengleichheit der SPD-Fraktion. Dabei hat sich die Fraktion damit befasst, wie wir Bildung in NRW besser machen.

Der Landtagstalk beginnt mit vier Workshops. Darin debattieren die Teilnehmer*innen des Abends über alle Aspekte entlang der Bildungskette. Angebote an Kitas, die finanzielle Ausstattung von Schulen, Berufs- und Joborientierung, die Ausbildungsgarantie und der Sprung an die Uni. Alles kommt auf den Tisch. Die Gäste schreiben, tippen und diskutieren.

Danach treffen sich alle im großen Plenarsaal des Landtags. In der Abschlussdebatte erklärt Fraktionschef Thomas Kutschaty, warum die SPD-Fraktion derart umfassend auf das Thema Bildung schaut. Viele Faktoren würden in der Entwicklung eines Kindes eine Rolle spielen. Daher sei etwa Armut ein Aspekt. Die Kinderarmut in NRW sei viel zu groß, sagt Thomas Kutschaty: „Kinderarmut hat Auswirkungen auf Gesundheit, Teilhabe und eben Bildungschancen.“ Auch müsse Politik alle Stationen im Bildungsweg eines Kindes übergreifend betrachten. „Schon in der Kita werden die Grundlagen gelegt“, sagt Thomas Kutschaty. „Das ist nicht irgendeine Verwahranstalt.“ Auch die Landesregierung müsse endlich ressortübergreifend denken.

Gabriele Bellenberg, Professorin an der Ruhr-Universität Bochum, macht in der Debatte deutlich, wie tiefgreifend die Herausforderungen im Bildungssystem seien. Viele Probleme seien seit langem unverändert. „Das macht mich traurig“, sagt Bellenberg. Sie fordert: „Wir müssen an die Schnittstellen, um Übergänge im Bildungssystem besser zu gestalten.“ Das gelinge etwa über Mentoring-Programme.

Professorin Sabine Walper lenkt den Blick auf die Kindergesundheit. „Es ist tragisch, dass wir die Pandemie gebraucht haben, um die psychische Gesundheit auf den Tisch zu bringen“, sagt die Vorstandsvorsitzende und Direktorin des Deutschen Jugendinstituts. Viele Kinder und Jugendliche sind extrem belastet. Auch Lehrkräfte brauchen Unterstützung. Walper mahnt mehr Prophylaxe an.

Damit wird an diesem Abend deutlich, was die TeamWochen immer wieder gezeigt haben: Für Chancengleichheit in NRW ist eine Menge zu tun – und die SPD-Fraktion wird weiter Konzepte entwickeln. Jochen Ott, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, kündigt an, Chancengleichheit mit Priorität zu behandeln. „Mit der SPD wird das Thema auf der politischen Tagesordnung ganz nach vorne kommen.“ Denn Köchin, Polizist oder Anwältin – diese Träume wollen wir Kindern und Jugendlichen ermöglichen. Das, was die Jüngsten aufgeschrieben haben, soll ihre Zukunft sein. Die Weichen dafür muss Politik stellen. Die SPD-Fraktion ist dazu bereit.

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